Chronik 1969 - 1978

Am 08.02.1969 baten die „78er" zu einer Karnevalsparty in der Bar der „78er" diese fand in Gesellschafts-Verein statt und war für Krefeld einmal ganz was anderes. Am 10.02.1969 der Hausfrauen-Nachmittag der „Fidelen 11" fiel ebenfalls aus dem gewohnten Rahmen. Dekoration Wintergarten aus „My Fair Lady" der Jubel beim Publikum war groß. Im Rosenmontagszug passte unser Prunkwagen „Sexwelle" mit der Fußgruppe 100% ig überein. Mitte des Jahres schlug der Tod bei den „ 78er „ unbarmherzig zu. Ehrenvorsitzender Max Schönholz verstarb nach langer Krankheit. Er war die Seele des Vereins und immer bereit anderen Freude zu schenken. Die Gesellschaft wird ihn nie vergessen.

Am 18.01.1970 ließ die Gesellschaft sich mal wieder was anderes einfallen. Es fand die erste Herrensitzung statt. Um 11.11.Uhr ging es in der „Königsburg" los. Es war ein Risiko. Doch es hat geklappt. Wenn die „Königsburg" auch nicht bis auf den letzten Platz belegt war. Auf das Programm kam`s an und das war Klasse. Die männlichen Zuschauer gingen vor Begeisterung auf die Tische.

Wie in jedem Jahr nahmen die „78er" wieder am Rosenmontag teil. Karnevalsdienstag Hoopeditz-Beerdigung und somit war mal wieder eine Session zu Ende. Zur Jahreshauptversammlung sah man nur zufriedene Gesichter. Der Haupt-Vorstand wurde geschlossen wieder gewählt.

Die 1. Veranstaltung 1971 war natürlich wieder die Herrensitzung. E hatte sich gelohnt, die „Königsburg" war voll besetzt. Immer haben es die „78er" verstanden Geduld zu üben. Klappte eine Veranstaltung beim ersten Anlauf nicht gleich 100% ig , so gab man nicht auf und ging mit Elan an die nächste Veranstaltung. Der Erfolg hat den „78er" immer Recht gegeben. Der Hausfrauen-Nachmittag der „Fidelen 11" ist schon nicht mehr aus dem Karneval wegzudenken.

Zur Jahreshauptversammlung 1971 wurde Werner Krüger zum Kassierer und Manfred Ronkholz zum 2. Präsidenten gewählt. Bei der „Fidelen 11" gab es Wechsel der Präsidentinnen. Marlene Kother musste aus Geschäftsgründen ihren Posten aufgeben. An ihrer Stelle trat Heidi Schönholz.

Im Mai fuhren dann alle, Männlein und Weiblein, an den Rhein nach Leutersdorf. Das war nach aller Arbeit eine sehr schöne Abwechslung.

Die Herren-Sitzung eröffnete auch 1972 den Reigen der Veranstaltungen. Diesmal ging es schon richtig zünftig zu. Zum ersten Male tanzte dort unsere neue Tanzgruppe : „Das Seidenweberballett" Inzwischen hatte die Gesellschaft ein neues Vereinslokal bei Hans Busch „Haus Grefrath" gefunden. Dort sind die „78er" gut aufgehoben. Zum ersten Mal leitete nun Heidi Schönholz den Hausfrauen-Nachmittag. Es klappte, wie bestellt. Sie hatte sofort Kontakt mit dem Publikum. Bei einem Tanzwettbewerb kam unsere Tanzgruppe direkt auf den 2. Platz. Das war ein großer Erfolg. Mitte August schlug der Tod in den Reihen der „78er" zu. Ehrenpräsident und Exprinz Helmut Becker ging von uns. Als Mensch und auch als Karnevalist wird er der Gesellschaft unvergessen sein.

Sonntag, den 04.02.1973 starteten die „78er" ihre 4. Herrensitzung und zwar dieses mal in der Sporthalle am Glockenspitz. Die Halle ist zwar sehr groß, doch unpersönlich. 2.000 Plätze fasst sie. Diese zu belegen ist aber nur bei der Prinzenproklamation möglich. Der Hausfrauen-Nachmittag der „Fidelen 11" fand am 12.02.1973 auch dort statt. Der Kartenverkauf für beide Sitzungen war sehr hoch, trotz der Umstellung zum Glockenspitz. Es versteht sich von selbst, das bei den Veranstaltungen der „78er" und der „Fidelen 11" immer das Prinzenpaar mit großem Gefolge erschien. Ebenfalls die Garde „Blau-Weiß", die uns noch nie im Stich gelassen hat. Heidi Schönholz übertraf sich an diesem Nachmittag selbst. Nach den tollen Tagen, die sehr turbulent verliefen, kam nun wieder die Zeit des Besinnens.

Das Preisausschreiben im Liederheft 73 wurde ordnungsgemäß durchgeführt. Bürgermeister Heribert Ridders zog in Anwesenheit der Presse die Preise. Es gab 3 Hauptgewinne, die auf dem Neumarkt in Bier aufgewogen wurden, 3 Sonderpreise und 30 Trostpreise. Die Jahres-Hauptversammlung brachte eigentlich nicht viel Neues. Hans Puneßen übernahm den Posten des 2. Vorsitzenden. Alle anderen blieben im Amt.

Vom 11-13.73 Mai war die Jubiläumsfeier „600 Jahre Stadt Krefeld" auch da traten die „78er" in Aktion. Sie erhielten von der Stadt die Zusage zur Durchführung einer Veranstaltung auf dem Neumarkt. Aber alles wurde wieder abgesagt. Zu guter Letzt landeten wir auf dem Parkplatz am Kaufhof. Die Gesellschaft hatte dort 2 Pavillons zum Bierverkauf wie vor 95 Jahren. 0,15 DM kostete das Glas Bier. Das Düsseldorfer Fanfarencorps und die Hoty´s spielten auf. Das war ein gelungener Frühschoppen mit vielen Gesellschaften, die fleißig „billig" Bier tranken.

Am 10.11.1973, Karnevalserwachen mit Ehrenabend. Exprinz Paul Bruns wurde zum Ehrensenator der „78er" ernannt. Im Dezember 1973 standen die „78er" und die „Fidele 11" wieder mal an einem Grabe. Peter Rothen, unser langjähriger Schatzmeister war von uns gegangen. Mit ihm verloren wir einen Menschen, der immer für die Belange der „78er" da war. Ein ehrendes Andenken ist ihm gewiss. Sein Nachfolger als Schatzmeister übernahm Werner Krüger bis 1994 dieses schwere Amt

1974 Herrensitzung. Hans Zierden hatte sich und seine Mannen in Scheichs verwandelt. Ob Scheichs durstig sind, weiß die Chronik nicht zu berichten, doch 501 Bier für 11 Scheichs ist eine beachtliche Leistung. Die Tanzgruppe kletterte von Erfolg zu Erfolg. Für die „78er" eine Freude. Und wieder ein vollbesetztes Haus zum Hausfrauen-Nachmittag. Aber die Gesellschaft bot doch auch alles auf, sehr gute Kräfte und Stimmungskanonen.

Auf der Hauptversammlung 1974 legte Präsident Hans Zierden aus gesundheitlichen Gründen sein Amt in jüngere Hände. Manfred Ronkholz, der bisherige 2. Präsident wurde einstimmig zum Präsidenten gewählt. Fritz Senden 1. Vorsitzender und Horst Krüger 1 Schriftführer, Werner Krüger Schatzmeister blieben im Amt. Mit Beifall wurden der Vorschlag von Fritz Senden, Hans Zierden zum Ehrenpräsidenten zu machen aufgenommen.

Am 25.05.1974 machten wir eine kombinierte Bus - Schifffahrt. Ab Köln mit dem Schiff nach Bad Hönningen. Das die Fahrt sehr vergnüglich wurde, ist bei dem Temperament der „78er" und der „Fidelen 11" nur selbstverständlich. Im November fuhr die Gesellschaft mit Anhang nach Berlin. Dort war alles gut Organisiert. Die Berliner hatten ein gutes Programm aufgestellt. Trotzdem blieb noch Freizeit, die jeder verbrachte wie er wollte. Alle waren hoch begeistert von der Fahrt, die von Donnerstagabend bis Sonntagabend ging. Nur müde waren die Burschen und Mädchen. Es sollen da manche ihre Betten nicht mehr gefunden haben. Aber das ist ja keine Schande.

Die Termine für die Session 1974 / 75 lagen nun auch schon fest. 19.01.1975 Herrensitzung. 27.01.1975 Hausfrauen-Nachmittag. Am 25.01.1975 jedoch wurde zum 1. Male zu einem Tanzabend - der „Bürgerball" - zum Gesellschaft Verein eingeladen. Eine moderne Kapelle spielte zum Tanz auf, dass es eine Freude war. Alles war vollauf begeistert. Zur Herrensitzung und zum Hausfrauen-Nachmittag betreuten wir erstmalig 100 alte Menschen, Bier, Cola, Zigaretten und Mettbrötchen standen zur Verfügung. Den alten Leuten machten wir damit eine große Freude und auch für die Gesellschaft war es eine Freude. Frei nach dem Motto: „Sozial denken, Freude schenken" .

Die Jahres - Hauptversammlung stimmte alle froh. War die Gesellschaft doch mit einem Plus aus der Session gegangen. Robert Twelsik wurde 2. Schriftführer, Norbert Borger zum 2. Präsidenten und Hanny Klapdor zur 2. Präsidentin gewählt. Der 20.04. brachte die Gewinner des Preisausschreibens. Der 04.05.1975 die Aufwiegung der Gewinner in der Mensa der Fachhochschule. Es war sehr nett. Ein Frühschoppen, wie es sein sollte. Eine Kapelle spielte zum Tanz auf. Die Mitglieder zapften selbst ihr Bier und dann wurde noch Erbsensuppe verteilt. Einladungen zu diesem Frühschoppen gingen an alle Gesellschaften und alle kamen. Nebenher wurde noch fleißig für „Essen auf Rädern" gesammelt. Heribert Ridders, konnte zusammen mit dem Geld der 600 - Jahrfeier von Fritz Senden 830,86 DM in Empfang nehmen. Tradition verpflichtet und bringt nebenher noch viel Freude. Nun steht das 25 jährige der „Fidelen 11" bevor. Die Vorbereitung desselben liegt ja in bewährte Hände, so würde im Endeffekt alles klappen.

Am 25.01.1976 war der ersehnte Festtag der „25 Jahre Fidele 11" da. Im Haus Schucht fand das Festbankett statt, mit allem Pi-Pa-Po und anschließendem gemeinsamen Mittagessen. Fast alle Gesellschaften, Prinzen und Exprinzen, Exprinzessinnen erschienen zum Gratulieren. Es sei an dieser Stelle nochmals den „78er" herzlichst für die Mühe gedankt, der „Fidelen 11" so ein herrliches und großartiges Fest zu gestalten. Für die beiden Großveranstaltungen Herrensitzung und Hausfrauen-Nachmittag hat die Gesellschaft keine Kosten gescheut. Die beiden Programme boten alles, was gut war, auf. Der Bürgerball fand in diesem Jahre im Seidenweberhaus statt. Fritz Senden konnte eine sehr große Besucherzahl begrüßen. Die Kapelle, die Tanzgruppe der Gesellschaft und das Viersener Fanfarencorps waren große Klasse. Am Rosenmontag nahm die Gesellschaft wieder mit mehreren Wagen teil. Die diesjährige „ Hoppeditz - Beerdigung „ fand im „ Liewerbaas „ unserem neuen Vereinsheim statt.

Bei der Jahres - Hauptversammlung blieb alles beim Alten. Alles wurde einstimmig wieder gewählt. Bei der „Fidelen 11" gab es Thronwechsel. Heidi Schönholz die bisherige Präsidentin dankte ab. Hanny Klapdor wurde zur neuen Präsidentin gewählt. Anita Krüger folgte ihr als 2. Präsidentin. „Liewerbaas" war nun unser neues Vereinslokal, dort haben wir alles was wir brauchen. Kegelbahnen und einen kleinen Saal. Günter Fucken, unser Vereinswirt und seine Frau Lola, sind Exprinzen und Bestens mit den Gepflogenheiten der Karnevalisten vertraut.

Große Ereignisse werfen Schatten voraus. Die „78er" gingen mit Riesenschritten auf ihr 100-jähriges Jubiläum zu. Dazu musste noch allerhand erörtert und überlegt werden. Doch da die „78er" im Feste feiern schon einige Erfahrungen haben, wurde es auch diesmal ein Lecker-Bissen für alle.

Herrensitzung und Hausfrauen-Nachmittag waren auch 1977 ein großer Erfolg. Zum Hausfrauen-Nachmittag hatten wir diesmal u.a. Bata Illic verpflichtet. Die Frauen waren außer Rand und Band. Hanny Klapdor, die neue Präsidentin leitete den Frauen-Nachmittag mit großen Erfolg. Es ist gar nicht so einfach, da oben zu stehen und vor allen Dingen Kontakt mit dem Publikum zu bekommen und zu behalten. Hanny hat es geschafft und die Freude war groß. Noch vor Schluss der Session starb Alfons Wieners, 50 Jahre Karnevalist. Mit ihm ging ein Mann von uns, der viel für die Gesellschaft getan hat, trotz seiner Krankheit. Wir alle werden ihn nicht vergessen.

Bei der Jahreshauptversammlung 1977 blieb fast alles wie es war. Nur der 1. Schriftführer musste neu gewählt werden. Einstimmig wurde dafür August Klapdor gewählt.

Mitte Oktober ging, unfassbar für die Gesellschaft, unser Ehrenpräsident Hans Zierden von uns. Er war uns allen ein guter Freund. Durch seine Ruhe, die er immer bewahrte, glättete er so manche Wogen. Ein ehrendes Andenken ist ihm gewiss.

Das 100 jährige Bestehen der Gesellschaft war in aller Munde. Galt es doch, dieses Fest in einem würdigen Rahmen, gemäß unserer 100 jährigen Tradition, über die Bühne zu bringen. Doch bisher hatten die „78er" immer alles gemeistert. Das kann jeder oder sollte jeder, der einmal eine Veranstaltung der Gesellschaft besucht hat, bestätigen.

Mit dem Jahre 1978 ging das erste Jahrhundert der Gesellschaft seinem Ende entgegen. In dieser Session standen alle Veranstaltungen unter dem Eindruck des Jubiläumsjahres. Der Höhepunkt war der Jubiläumsempfang am 20.01.1978 in Schloss Greiffenhorst. In würdigem Rahmen mit vielen Überraschungen wurden die Glückwünsche der Freunde und Förderer der Gesellschaft entgegengenommen.

Die Session wurde erfolgreich, wenn auch mit großen Kostenaufwand, abgeschlossen und ein neues Jahrhundert musste in Angriff genommen werden. Getreu nach dem Motto: "Allen Wohl und Niemand Weh"

 

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